So ganz viel früher
Rubrik Karpfen > Storys
So ganz viel früher….
Also Leute, so ganz viel früher ist bei mir, oder besser für mich, schon fast 40 Jahre her. Ich habe meinen Angelschein schon 1979 gemacht.
Damals war angeln für uns einfach angeln. Wir haben uns gefreut, wenn wir Fische, egal wie groß und welche Art von Fisch gefangen haben. Natürlich haben wir versucht uns gegenseitig zu übertrumpfen, aber der Spaß stand hier im Vordergrund. Ob Rotauge, Rotfeder, Barsch, Hecht, Aal, Barbe, Schleie oder auch mal ein kleinerer Karpfen, das war einfach toll. Stippangeln, Grundangeln, Angeln mit Köderfischen oder „Blinkern“, wir waren damals nicht wirklich spezialisiert, aber wir haben gefangen. Wir benutzten Maden, Brot, Tauwürmer, Rotwürmer (aus Tresternhaufen selbst gesammelt), Mais und was uns so alles eingefallen ist. Es gab halt noch nichts vergleichbares wie Boilies und Dip oder was auch immer heute Hip ist. Da waren andere tolle Dinge vordergründig. Wir haben zusammen Lagerfeuer gemacht, mit Bier, Amaretto, Bacardi und noch vielen anderen Sachen mehr am Rhein (Hessenseite zw. Walluf und Rüdesheim) und auf der Mariannen-Aue Nächtelang durchgefeiert und uns kaputtgelacht, wenn einer einen Schnürsenkel-Aal (20 cm) an der Grundrute hatte, der einem 10m Schnur verknäult hat…. Dies Nachts zu entwirren war unmöglich, noch dazu in dem alkoholisierten Zustand. Da blieb nur abschneiden und war das erste und beste Mittel schnell wieder die Rute ins Wasser zu bringen.
Elektronische Bissanzeiger gab es noch nicht, wir haben Glöckchen und Knicklichter benutzt und dass ein oder andere Glöckchen beim Auswerfen mit in den Rhein gefeuert. Wir haben Grundbleie während der Ausbildung aus Messing selbst gedreht und uns gewundert warum die Sch…dinger fast 400gr schwer waren. Aber geflogen sind die, mein lieber Jolly…. wenn erst mal die Schnur gerissen war 😉
Wir konnten noch mit Fahrrad oder Mofa unsere Ausrüstung mitschleppen, ich stelle mir das gerade mal mit meinem heutigen Tackle vor.
Müsste wohl so in etwa Aussehen, Wahnsinn!
So nach und nach ist die Ausrüstung besser geworden und wir immer ein bisschen erfolgreicher. Aber von den großen Karpfen war ich selbst noch Meilenweit entfernt und ich habe die Geschichten über den Fang von den ganz großen (damals waren 10 – 15 kg die ganz großen) in den einschlägigen Angelzeitschriften verschlungen.
Ach, würde ich doch auch mal solch einen „Riesen“ fangen können…….
Dann kam eine sehr lange Pause aus privaten Gründen und ich war laaange laaange nicht mehr am Wasser. Ich weiß gar nicht wieso, hat sich einfach nicht ergeben oder so….
…bis, ja bis mein „kleiner“ Bruder angefangen hat, sich so richtig in das Thema Karpfen reinzuarbeiten, seinen Angelschein machte und die ersten Erfolge hatte.
Aber das gehört in die nächste Geschichte, zu der ich euch gerne einlade…….